Donnerstag, 15. März 2012

Chile - Südpatagonien: Torres del Paine Tag 4

Riverboat-Shuffle auf dem Rio Serrano

Nach der Wanderung vorgestern und der Bootsfahrt auf dem Grey-Gletschersee gestern, wollten wir noch etwas mehr Abenteuer in unseren Urlaub bringen und buchten kurzentschlossen eine ganztägige Tagestour mit einem Speedboat auf dem Rio Serrano. Die Tour sollte uns bis zu dem gleichnamigen Serrano-Gletscher  im Nationalpark Bernardo o´Higgins immer entlang auf dem sich windenden Rio Serrano führen und nach dem Rückweg ihren Abschluss in einem leckeren Lamm-Barbecue finden.
Der Preis war mit 120 Euro pro Person leider "Torres-del-Paine-typisch" ziemlich hoch, aber wann kommt man schon mal wieder nach Chile....
Zunächst wurden wir in lustige rote, sack-artige Anzüge gepackt, für die ich aber noch dankbar war, als uns der Fahrtwind während der zwei-stündigen Fahrt ordentlich um die Ohren blies.
Das Boot war ein 12-sitziges Schlauchboot mit festem Rumpf und ausgestattet mit zwei monströsen 100 PS-Motoren: Spaß war also garantiert! ;-)
Auf unseren Sitzen ganz vorne hatten wir die beste Sicht, aber auch einen ordentlichen Gegenwind.

Der Spaßfaktor klettere immer dann noch etwas mehr nach oben, wenn wir enge Kurven drehten oder nur einen knappen Meter vom Flussufer entfernt dahinbretterten.
Ein weiterer riesiger Gletscher, den wir während der Fahrt entdeckten

Auf dem Weg zum Gletscher hielten wir auch noch an einem beeindruckenden Wasserfall an, von denen es in ganz Patagonien unzählige gibt.
Wasserfall am Ufer in der Nähe vom Serrano-Gletscher

Als wir dann auf Höhe des Gletschers angekommen waren, näherten sich uns zwei erheblich langsamere größere Ausflugsboote, die direkt aus Puerto Natales kamen. Dank unseres schnellen Bootes und eines sportlichen Anlegemanövers erreichten wir jedoch vor der "Touristen-Meute" den Bootssteg und konnten die kurze 20-minütige Wanderung zum Gletscher in Ruhe genießen.
Der Serrano-Gletscher vom Boot aus gesehen

An der Anlegestelle

Der Gletschersee mit dem Gletscher im Hintergrund. Links am Ufer verläuft der Weg zum Gletscher hin.

Der Serrano-Gletscher selbst war zwar kleiner als der Grey-Gletscher aber nicht minder interessant, da er erheblich steiler war und man bis hoch in die Einschnei-Zone schauen konnte. Leider macht sich auch in Chile der Klimawandel bemerkbar, denn der Gletscher mündete vor ein paar Jahrzehnten noch direkt in den Rio Serrano. Durch die Erderwärmung zog er sich bereits mehrere hundert Meter zurück und ließ dabei den kleinen Gletschersee entstehen.
Blick auf das Seeufer zum Fluß hin und die angeschwemmten Eisbrocken vom Gletscher

Blick über den See auf den Gletscher

Wer mag kann übrigens auch eine Zwei-Tages-Tour inklusive Camping buchen und dann mit einem Kajak bis an den Gletscher heranpaddeln. Wir waren jedoch aufgrund des ziemlich verwurzelten harten Bodens und der nicht funktionierende Toilette am Campingplatz froh, diese Tour nicht gebucht zu haben.
Also saßen wir nach ca. 1,5 Stunden wieder im Boot und düsten zurück in Richtung Lammbraten und Pisco Sour. Bei dem Barbecue in einer gemütlichen Holzhütte kamen wir dann mit einer sehr netten chilenischen Familie aus Santiago ins Gespräch und fühlten uns tiefen-entspannt und in Chile bei Freunden angekommen.
Nach dem Essen mussten wir leider dem Nationalpark Lebewohl sagen und es ging es mit dem Auto wieder über die Schotterpiste zurück nach Puerto Natales in das gemütliche Hostal Amerindia.
Hostal Amerindia in Puerto Natales

Am Abend erlebten wir einen weiteren kulinarischen Höhepunkt während unseres Weihnachts-Dinners im praktischerweise direkt vom Hostel gegenüberliegenden Restaurant Aldea, das mit moderner patagonischer Küche und dem besten Pisco Sour auf Crushed Ice unseren Gaumen verwöhnte.
Christian

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