Sonntag, 24. März 2024

Norditalien Tag 6: Dolomiten - Rosengarten und Karersee

Heute morgen wurden wir anders als gestern mit purem Sonnenschein aus den Federn gelockt. 
Es war sogar richtiges Kaiserwetter und damit perfekte Bedingungen für unsere geplante Wanderung in den Dolomiten.
Dafür mussten wir zunächst eine knapp einstündige Anfahrt von unserem Übernachtungsort Schnauders bei Feldthurns zum Ort Welschnofen hinter uns bringen.
Dreiteilige Fahrt mit Gondeln hinauf zur Kölner Hütte.

Bergstation der Bahn König Laurin 1

Hier hatte man den Durchblick! :-)

Von dort ging es mit der Gondel hinauf zum sogenannten Rosengarten. Um die zahlreichen weiteren Lifte in dem Areal benutzen zu können, holten wir uns gleich das etwas teurere Kombiticket für 29 € pro Person. 
Schon während der Fahrt bot sich ein schöner Ausblick, aber sobald man oben angekommen war, eröffnete sich einem ein fantastisches Panorama auf die umgebenden Bergmassive!
Für die Fahrt mit der ersten Gondel benötigten wir 
circa 15 Minuten, dann warteten noch noch zwei weitere kürzere Fahrten mit der Bahn König Laurin 1 und 2 auf uns, bis wir schließlich den Startpunkt der Wanderung, die Kölner Hütte erreicht hatten. 
Die Kölner Hütte und Laurins Lounge

Hier wollten wir nach der Wanderung definitiv nochmal einkehren!

Die Wanderung führte uns lange Zeit entlang dieses Bergmassivs und der dortigen Rotwand.

Blick zurück zur Kölner Hütte

An Passagen wie diesen waren Wanderstöcke vorteilhaft.

Nach einem kurzen steilen Abstieg benötigten wir knappe zwei Stunden bis oberhalb der Paulina Hütte. Obwohl der Weg eher ein schmaler Pfad unterhalb und entlang des Bergmassives war, konnte man ihn ohne Schwierigkeiten gehen, denn die meiste Zeit bewegten wir uns nahezu eben oder allenfalls leicht abschüssig vorwärts. Wer sich nicht mit Fotos und Pausen aufhalten möchte, schafft diese Strecke, denke ich, auch in weniger als einer Stunde.
Dennoch sollte man keine ausgeprägte Höhenangst haben und trittsicher sein. Wie bei jeder Bergwanderung üblich, ist festes Schuhwerk sowie ausreichend Proviant und Wasser selbstredend.
Dazu, entsprechend der Höhe, sollte warme Kleidung zum Überziehen und auch Regensachen zur Ausstattung gehören. 
Wanderstöcke können je nach Trittsicherheit ebenfalls hilfreich auf dem teils etwas gerölligen Boden sein. 
Was für ein toller Rastplatz!

Man wanderte unmittelbar unter solch massiven Steilwänden.

Wie klein doch der Mensch im Vergleich zur Natur ist!

Obwohl der Pfad recht schmal war, konnte man ihn recht bequem wandern.

Es war einfach nur atemberaubend, wenn man direkt unter dem Bergmassiv wie der Rotwand wanderte, während man rechterhand einen schönen Ausblick hinab auf die Hochebene und die anderen Berge hatte. 
Ab und zu mussten wir kleine Umleitungen an großen Steinen vorbei benutzen, da hier öfter mal Geröll abging. Da wollte man definitiv nicht vor Ort sein, wenn dies passierte!
Teils kam man sich hier oben vor, als würde man fliegen und die bis hier gemütliche Wanderung war perfekt zum Entspannen geeignet und um die Gedanken beim Blick in die Ferne schweifen zu lassen!
Leider zog es nun gegen 11 Uhr etwas zu, was wir auch in anderen Urlauben schon oft in den Bergen erlebt hatten. 
Unsere Regenjacken sollten tatsächlich nur wenig später zum Einsatz kommen und ich war um meinen zusätzlichen Schirm froh, denn es schüttete für einige Minuten wie aus Kübeln!
Ungefähr auf halber Wegstrecke gabelte sich dann der Weg. Während es rechts hinab zur Paolina Hütte ging, folgten wir linkerhand weiter dem Weg entlang der Steilwand.
Auf diesem Stück sollte man auf jeden Fall trittsicher sein, denn der Pfad war teils sehr schmal und es ging unmittelbar neben ihm steil bergab! 
Ansonsten war der Weg  aber weiterhin auch für normale Wanderer wie uns gut zu schaffen und endete nicht in irgendwelchen Klettereien oder hatte etwa den Charakter eines Steigs.
Der Christomannos Adler wachte über uns Wanderer (hoffentlich) :-).

Blick auf das beeindruckende Latemar-Massiv

Unser Ziel, die Rotwandhütte (linkerhand) kam in Sicht.

Ein kurzer Aufstieg lohnte für diesen Blick auf die Hütte...

...sowie diese teils noch von Wolken verhüllten Felstürme (linkerhand).

Der markante Christomannos Adler markierte den Punkt an dem man den Berg umrundete und von hier waren es noch circa 20 Minuten bis zur Rotwandhütte
Leider setzte hier dann der erwähnte Regen ein und entsprechend voll wurde es bei der auf dem 2.280 Meter hohen Vael-Pass gelegenen Hütte, da jeder Unterschlupf unter den wenigen überdachten Plätzen und in der Hütte suchte. 
Für den Weg bis hierher hatten wir aufgrund unserer vielen Fotostopps übrigens knappe drei Stunden benötigt.
Absolut lohnenswert ist ein kurzer weiterer Aufstieg hinter die Hütte den Hügel hinauf. Denn von dort hat man eine wunderbare Sicht sowohl auf die Steilwand und das Tal linkerhand sowie auf die Rotwandhütte. 
Glücklicherweise hört es auch nach kurzer Zeit wieder auf zu regnen. 
Daher wanderten wir nach einer kleinen Pause wieder ein Stück zurück und schließlich hinab zur Paolinahütte, die wir nach einer guten Dreiviertelstunde erreichten.
Fahrt mit dem Sessellift von der Paolinahütte hinab nach Karersee

Sobald sich die Sonne zeigte, leuchtete der Karersee in den schönsten Farben.

Dunkle Wolken in Kombination mit der Nachmittagssonne sorgten für diese tolle Stimmung.

Bergidylle pur!

Dort stiegen wir in den Sessellift ein und gönnten unseren Füßen eine Pause während der entspannten Fahrt hinab. Von der Talstation aus erreichten wir nach guten 20 Minuten Fußweg unser nächstes Ziel, den schönen Karersee
Dabei wandelten wir sogar auf historischen Spuren, denn die sogenannte Elisabeth-Promenade spazierte bereits die berühmte Kaiserin Sissi entlang. 
Kein Wunder, denn der See besaß ein tolle türkis-grüne Farbe und das imposante Latemar-Massiv dahinter spiegelt sich perfekt darin. 
Am See befinden sich übrigens auch saubere und kostenlose Toiletten, ein Souvenirshop sowie die Möglichkeit einzukehren.
Wir brachen jedoch erneut ohne längere Pause auf zu einem weiteren circa 20 minütigen Fußweg auf einem gemütlichem Waldweg bis zur Talstation des Tscheiner Sessellifts. Dank unseres heute morgen gekauften Kombitickets konnten wir diesen direkt besteigen, um wieder hinauf zufahren.
Dieser nette Mix aus Wandern und entspanntem Seilbahnfahren war ganz nach unserem Geschmack!
Mit der Gondel fuhren wir ein letztes Mal hinauf zur Kölner Hütte, denn das Licht stand gerade perfekt auf die Berge. 
Nachdem wir die Bergstation des Tscheiner Sessellifts erreicht hatten, wurden wir neugierig in Empfang genommen. :-) 

Ein letztes Mal ging es hinauf zum Rosengarten-Massiv und der Kölner Hütte.

Leckere Belohnung und krönender Abschluss der Wanderung.

Nach diversen Fotos entspannten uns bei einem Cappuccino und Apfelstrudel in der Laurins Lounge, bevor es wieder auf gleichem Wege wie heute morgen zurück bis ganz nach unten zur Talstation ging.
Die letzte Fahrt hinab startete übrigens um 17:30 Uhr; dies sollte man im Blick behalten, wenn man nicht auf Schusters Rappen zurück möchte.
Als wir am frühen Abend in unserer Unterkunft ankamen wartete noch eine freudige Überraschung auf uns: Wir wurden spontan von unserem Gastgeber Bernhard zum Essen zusammen mit seiner Familie, Freunden und anderen Gästen eingeladen!
Dazu gab es dann auch noch ein Ständchen mit der Ziehharmonika.
Das war definitiv der perfekte Ausklang für diesen tollen Tag!
Christian

Sonntag, 3. März 2024

Norditalien Tag 5: Auf Waalwegen und in Meran

Nach einigen Gewittern gestern Nacht erwartete uns eine tolle Morgenstimmung mit tiefhängenden Wolken und den Bergen die sich immer wieder mal dahinter hervorschoben. 
Nach dem Frühstück, natürlich auf unserem "Panorama-Balkon", brachen wir auf nach Algund, um eine Wanderung auf dem dortigen Algunder Waalweg zu unternehmen.
Tolle Morgenstimmung mit Blick auf den Kirchturm von Feldthurns

Am westlichen Startpunkt des Algunder Waalwegs

Nahezu die ganze Zeit begleitete uns das Plätschern des kleinen Kanals, des namensgebenden so genannten Waals.

Dank solcher Schleusensysteme konnten die Plantagen zielgerichtet bewässert werden.

Dies sollte für mich eine Reise beziehungsweise Wanderung in die Vergangenheit werden auf die ich mich schon seit Tagen freute!
Denn in Algund war ich vor über 30 Jahren bereits mit meinen Eltern im Urlaub gewesen und hatte vor allem das Wandern auf den Waalwegen mit dem Plätschern des kleinen Wasserkanals, der ein stetiger Begleiter war, geliebt. 
Zu vergleichen sind diese Wege übrigens mit den sogenannten Levadas auf Madeira oder den Azoren.
Die Anfahrt von unserer Unterkunft in Schnauders bei Feldthurns auf der Autobahn über Bozen dauerte eine knappe Stunde mit Mautkosten bis Bozen von 2,60 Euro. Ab dort in Richtung Meran war die restliche Strecke angenehmerweise kostenlos.
Unser Auto stellten wir auf dem großen kostenlosen Parkplatz direkt am westlichen Eingang ab. Heute um 10 Uhr und dazu an einem Wochentag war noch viel frei, später gegen Mittag war er jedoch fast voll. 
Blick hinab ins Tal in Richtung Brauerei Forst (im Hintergrund)

An mehreren solcher Stände am Wegesrand konnte man köstliche Naturprodukte erstehen.

Die sogar bei uns in Düsseldorf erhältlichen leckeren Meraner Äpfel

Hier wurde nicht nur Obst angebaut, sondern auch Wein hergestellt.

Der Weg führte durch diesen "Tunnel" aus Weinreben.

Der Weg selber war überwiegend flach und führte immer an dem namensgebenden Waal entlang. Dabei wanderten wir teils wie durch einen großen Obstgarten: Über einem hingen dicke Weintrauben und neben dem Weg streifte das Auge über riesige Apfelplantagen. Zudem bot sich die Möglichkeit an mehreren Ständen mit sogenannter Vertrauenskasse diverse Früchte zu kaufen. Fast während der gesamten Wanderung bot sich insbesondere rechterhand ein tolles Panorama auf das weite Tal entlang der Weinreben bis nach Meran, sowie auf zahlreiche kleine Burgen und Schlösschen.
Eingerahmt wurde diese schöne Szenerie von den teils noch durch die morgentlichen Wolken verdeckten Berge. 
An dieser Stelle hatte der Waal fast etwas von einem kleinen Wildbach!

Von Algund aus konnte man sich bequem mit der Seilbahn zum Berggasthof Gasteiger hinaufbefördern lassen.

Kleine Krippe mitten in einem Baum

Eine der wohl schönsten Bänke zum Ausruhen auf der Wanderung!

Der Ausblick reichte von hinab auf Algund bis weit ins Meraner Tal in Richtung Bozen.

Das Schloss Tirol im Blick machten wir an dieser Stelle wieder kehrt.

Die einfache Wegstrecke betrug circa vier Kilometer und nach insgesamt acht Kilometer hatten wir den Parkplatz auf gleichem Wege wieder erreicht. Wer möchte kann den Weg auch anders planen und beispielsweise weiter bis Meran laufen und sich dann etwa mit dem Bus zurück zum Parkplatz bringen lassen.
Jeder von euch sollte die Strecke übrigens in zwei Stunden gut schaffen, wir aber brauchten etwas länger, denn wir hatten uns viel Zeit gelassen, da der Weg hier definitiv das Ziel war! 
Ein kleiner Wermutstropfen war, dass leider weder am Ost- oder Westende die Möglichkeit bestand einzukehren. 
Allerdings befand sich nicht weit entfernt der Biergarten der Brauerei Forst. Diese war bereits im Jahr 1857 gegründet worden und zählt zu den größten Brauereien in ganz Italien. 
Optimal also um zu Mittag einzukehren, bevor es weiter in das nur wenige Fahrminuten entfernte Meran weitergehen sollte. 
Wir gönnten uns eine zünftige Mahlzeit mit Felsenkeller-Bier, Haxe, Krautsalat und Knödeln. Das Ganze war zugegebenermaßen recht touristisch und hatte ein wenig Oktoberfest-Atmosphäre, dafür aber war das Bier und Essen gut und der Service auf Zack.
Die alteingesessene und große Brauerei Forst

Im Biergarten kehrten wir ein und ließen es uns munden.

Entsprechend gut gesättigt konnten wir uns nun an die Erkundung der Altstadt von Meran machen.
Und obwohl heute für den ganzen Tag schlechtes Wetter vorhergesagt war hatten wir Glück und es kam immer mal wieder kam die Sonne heraus.
Hier in den Bergen sollte man sich am besten eh einfach auf sein Gefühl und auf seine Wahrnehmung verlassen und nicht blind auf Wetter-Apps vertrauen.
Unser Auto stellten wir im geräumigen St. Joseph Parkhaus in Zentrumsnähe für 2,40 Euro pro Stunde ab und erreichten von dort aus in wenigen Minuten die Postbrücke und damit das Zentrum der Altstadt.
Die Postbrücke führte uns in das Zentrum der Altstadt von Meran.

Am Bozner Tor

Der Charme teils vergangener Tage in den Gassen der Altstadt

Blick auf den Turm der Pfarrkirche von der Hallergasse aus

Am Passeirertor der Meraner Stadtmauer

Wir starteten unseren Rundgang am Bozner Tor und ließen uns von nun an etwas treiben und erkundeten die zahlriechen pittoresken Gassen. Dabei entdeckten wir sehenswerte Gebäude wie das Kurhaus, die Meraner Pfarrkirche oder die Wandelhalle und genossen die entspannte Atmosphäre.
Aber auch wer zum Shoppen nach Meran kommt, wird seine Freude an den zahlreichen Läden in den Meraner Lauben in der Via dei Portici, der Laubengasse haben.
Die im Jugenstil erbaute Wandelhalle

Das imposante Kurhaus

In den zahlreichen Läden der Laubengasse ließ es sich prima shoppen.

Die Sonne kam am späten Nachmittag noch einmal hervor und sorgte für diese tolle Stimmung!

Am frühen Abend und vor der circa einstündigen Rückfahrt in unsere Unterkunft deckten wir uns noch mit diversen Lebensmitteln im riesigen Interspar Supermarkt in der Romstraße ein und waren damit für die nächsten Tage bestens versorgt.
Christian
Blogverzeichnis - Bloggerei.de TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste